Schwere Zeiten

Schwere Zeiten...

 

Die Erfolgsformel für einen Fussballer basiert erstmal auf Zutaten wie Technik, Geschwindigkeit, Ausdauer, taktischem Denken, Einsatzwille und so weiter und so weiter. Von einem Trainer erwarten wir die richtige Strategie und von der Mannschaft u.a. Disziplin in der Verteidigung. Was uns aber an einem Fußballspiel wirklich begeistert ist Leidenschaft. Es sind Emotionen, die wir vom Fußballspiel erwarten und es sind die Emotionen die wir eigentlich auch gar nicht zulassen wollen, wenn unser Verein mal wieder auf den Sack bekommen hat.

 

Ohne Emotionen geht es nicht. Und nun stehen mal wieder ein paar Leute mehr im Norden und eben auch beim TuS vor der Frage: Wie begleiten wir im nächsten Jahr die Bundesliga. Auch hier wollen wir doch einen Wettbewerb so begleiten, dass er uns irgendwie emotional mitnimmt. Der viel beschworene neutrale Zuschauer, der da bei irgendeinem Spiel mal wieder eine großartige Werbung für den Fußball gesehen haben soll, den mag es ja geben, aber ich bin ihm noch nicht begegnet. Man kann die These wagen, dass es diese richtige Neutralität gar nicht gibt. Ein Hauch Sympathie oder Antipathie gibt es immer. Welches Spiel sollte denn diese Neutralität versprühen? Vielleicht Wolfsburg gegen Leipzig, aber selbst dann sucht sich aus dem Unterbewusstsein die Frage den Weg, wer von diesen Vereinen den die Punkte aus dem Spiel besonders dringlich brauchen würde, nur um es genau dem dann am wenigsten zu gönnen. Da geht sie dahin die Neutralität.

 

Aus der Erfahrung kann man sich nun also schön rausreden, dass man ja eh das Sky Abo kündigen wollte und Fußball ja spätestens seit Corona nicht mehr das ist, was es vorher war und es geht ja außerdem eh nur noch ums Geld. Es ist keine gewagte Prognose, wenn man ein solches Vorhaben als reine Autosuggestion für ein illusionäres Verhalten abstempelt. Sich nicht mehr für den Fußball zu interessieren ist kein besseres Vorhaben als Sylvester zu beschließen im nächsten Jahr mehr Sport zu treiben oder die Steuererklärung gleich zu machen.

 

Zwar ermöglicht die EM im Sommer noch etwas Zerstreuung und lässt vielleicht die traurige Erkenntnis, dass der Herzensverein in der nächsten Saison (wieder) nicht in der 1- Liga spielt vergessen, aber spätestens am ersten Spieltag der neuen Saison wird sich diese Ablenkung nicht länger strapazieren lassen. Da mag es allen Betroffenen als ein schlechter Scherz vorkommen, dass ausgerechnet diese Saison an einem Freitag den 13. beginnt.

 

Wir werden also im August 2021 eine nicht unerhebliche Masse an Menschen im Norden haben, die sich eine Orientierung für die Saison suchen, ob sie wollen oder nicht. Es ist sicherlich keine gute Sache hierbei unvorbereitet in die Saison zu gehen. Es ist ein schales Gefühl nach einem Spieltag die Stunden vor dem TV gezählt zu haben, ohne die gewünschten emotionalen Höhen oder Tiefen durchlebt zu haben. Daher ist unsere Empfehlung: Vorbereitet sein und sich schon mal einen Verein aussuchen, der uns durch die neue Saison in der 1. Liga begleiten kann, oder umgekehrt. Und ja es ist bekannt, dass das mit dem Verein aussuchen nicht funktioniert und seit jeher sich der Verein die Fans selber sucht. Diese These soll gar nicht in Zweifel gezogen werden, allerdings geht es hier nicht um den „Ich-bin-Fan-schon-seit-ich-Kind-war-Verein“ sondern um den Sympathieverein für die unbekannte Zeitspanne bis zum Wiederaufstieg. Eine emotionale Leihgabe, rein aus der Rubrik „Alles kann, nichts muss“.

 

Ein solches Vorhaben verspricht vor allem für die durch die Corona-Zeit schon ohnehin massiv gebeutelte Seele mehr Kontinuität über (zunächst) 12 Monate Bundesliga. Hier muss man kein Psychologe sein, um die positiven Effekte zu erkennen, die sich aus der Reduktion der Irritationen für unser Seelenheil ergeben. Bindung schafft hier eine emotionale Stabilität und verspricht für die Saison eine intensivere Bundesligaerfahrung.

 

Eindeutige Fakten, denen sich keiner verwehren sollte. Und wenn dem so ist, stellt sich nach so viel Psychologie zwingend die Frage: Wer darf es sein?

 

Der TuS selbst befindet sich noch im Neuaufbau und daher muss man ehrlich sein und selbst mit einen großzügigen Zeitfenster nicht von Sicherheit sprechen, dass er für die 1. Liga eine Alternative darstellen kann. Daher darf man sich durchaus mal anderweitig umschauen. Einerseits besteht dafür die Möglichkeit in sich hineinzuhorchen und auf ein zartes Signal der inneren Stimme zu horchen, welches einen vielleicht einen Vereinsnamen nennt. Es bleibt die Befürchtung, dass diese innere Stimme sich nicht gegen die Schreie des inneren Schmerzes (oder den Groll) über das tragische Schicksal des Herzensvereins durchsetzen kann.

 

Daher haben wir von "bisher 10 aber 2,3 wollten noch kommen" die potentiellen Kandidaten für die neue Saison getestet. Und wir raten daher zur Lektüre unsere wissenschaftlich fundierten Tests.