WM 2022: schauen oder nicht schauen ist hier die Frage

Wenn es nach Andre Albring geht, trägt der neue Weltmeister orange

Ammerland im Herbst 22 - eine WM steht nicht wirklich vor der Tür, sondern kommt vielen Menschen hier so weit weg vor, wie noch nie. 'Bisher 10, aber 2,3 wollten noch kommen' blickt auf die Ein- und Ausschaltquoten in Westerloy, dort wo eigentlich der Sport die Herzen schneller schlagen lässt und der TuS Westerloy mehr Mitglieder als der Ort Einwohner hat.

Nachdem die niederländische Elftal vor 4 Jahren mit der Leistungsverweigerung in der Qualifikation bzgl. fussballerischer Wokeness ihrer Zeit weit voraus war und so die WM in Russland boykottierte, ist sie 2022 in Qatar dabei. Den Nachbarn zu verstehen, ist gerade im Fußball recht schwierig.  Es ist und bleibt aber falsch alte Befindlichkeiten auszugraben, vor allem in Westerloy. Denn die Vereinsfarben leuchten auch dank dem erfolgreichen Zuzug aus dem Nachbarland. Jede*r einzelne der Familie Albring - André, Monique, Tessa, Dieke, Sanne und Jesse - ist aus dem TuS nicht wegzudenken. Und bestimmt schon bald nicht mehr aus der Nationalmannschaft (Wir drücken alle die Daumen Sanne!) Der Einsatz der 6 ob auf oder neben dem Platz sucht seines gleichen.  Daher auch die richtigen, um den eingangs gestellten Fragen (ein diplomatisches Mienenfeld) nachzugehen und die Frage zu stellen, wie man die WM verfolgt.
Die kritische Eingangsfrage nach dem WM Boykott in Russland wird dabei erstmal großzügig umschifft. Offensichtlich erfolgreich verdrängt, auch wenn die Erinnerung zur EM 1988 im gleichen Augenblick total präsent ist. Von 1988 kenne ich selber allerdings nur noch die Olympiade in Seoul. So unterschiedlich wählerisch ist wohl unsere Aufmerksamkeit und noch mehr unser Gedächtnis.
Und weil dem so ist, wird bei den Albrings WM geschaut. „Gas nehmen wir auch dankbar von dort, warum also nicht jetzt auch die WM“, eine klare Position, auch wenn gleich dazugesagt wird, dass das Zustandekommen und die Begleitgeschichten zu dieser WM schon ziemlich bescheiden sind. Hierzu findet André sehr deutliche Worte. Allerdings gibt es im Fußball aber auch nicht nur bei der großen FIFA „Geschichten“, Warum sollte man daher ausgerechnet jetzt so streng zu sich sein, zumal das Herz rund und aus Leder ist und das auch schon immer so war, fragt André sich deshalb.

Mehr Fußballatmosphäre in Ihorst als in Katar
Mehr Fußballatmosphäre in Ihorst als in Katar

Mit dem Ziel möglichst viel von der WM zu sehen ist André bei sich aber schon alleine, die Damen des Hauses gehen dann schon mal lieber zu einer Party. Deutschland und Holland Spiele werden aber geschaut. Und kommt es zum Fall der Fälle, dass beide aufeinandertreffen sollten? Da ist sich die Familie tatsächlich uneinig. André wünscht aber der DFB Elf grundsätzlich ein gutes Turnier, der Weltmeister sollt aber idealerweise dann doch orange tragen. „Dann wäre hier in der Nachbarschaft erstmal einiges klargestellt.“
…wie war das noch mit Völler und Rijkaard?
Was wäre der Fußball doch ohne Rivalitäten.